- zeitgleiche Entwicklung mit Behaviorismus
- Ursprung in deutscher Gestaltpsychologie
- Verteter u.a. Piaget, Gagné, Bandura, Bruner, Ausubel
Die kognitiven Lerntheorien
- Definition - Kognitionen -
„Unter Kognitionen versteht man jene Vorgänge, durch die ein Organismus Kenntnis von seiner Umwelt erlangt…“ (Edelmann 1995, S.8).
- Mittelpunkt = Leistungen des Gehirns
- Ziel = Erkennen und Erklären der Denkprozesse des Lernens
- Hauptmerkmale:
- Innensteuerung durch subjektive kognitive Strukturierungsprozesse
- Bestimmen des Handelns durch Denkvorgänge
- Erkenntnisfunktionen
- Aufbauen der Erkenntnis durch aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt (z.B. Problemlösung)
- Kognitive Repräsentation als Bindeglied zwischen Reiz und Reaktion
Aufnahme, Bewertung & Verarbeitung von Reizen
- Bestimmen der kognitiven Repräsentanten durch:
- Inhalt
- Informationskanal
- Art
Betonen bewusster Prozesse
kognitives Lernen als Informationsaufnahme und -verarbeitung
Die Zeichen-Gestalt-Theorie
Vertreter: Edward Tolman
kognitives Lernen als Informationsaufnahme und -verarbeitung
Die Zeichen-Gestalt-Theorie
Vertreter: Edward Tolman
- Klassische Reflextheorien sind unzutreffend: Es gibt keine direkte Verbindungen von ankommenden Reizen und darauf folgenden Reaktionen,
sondern:
Reaktionen werden überarbeitet und zu vorläufiger sog. kognitiver Karte der Umgebung verarbeitet -> Bestimmung, welche Reaktion tatsächlich ausgeführt wird
Unterscheidung zwischen Lernen und Vollzug (große Zeitspanne zwischen Zeitpunkt des Lernens und Ausführung des Gelernten möglich)
Jerome Bruner: Kategorien und Konzepte
Das Erlernen sozialen Verhaltens - Huesmanns soziale Entwicklungstheorie
Jerome Bruner: Kategorien und Konzepte
- seine Theorie basiert auf Kategorien
- Kategoriesierung: Basis von Wahrnemungs- und Entscheidungsprozessen
- Mensch ordnet Objekte durch Attribute Kategorien zu
- Attribute stehen für wichtige Charakteristika des Objekts
- innerhalb einer Kategorie gibt es 4 verschiedene Arten, Aussagen über das Objekt zu machen:
- kritische Attribute: wichtigstes Charakteristika, Voraussetzung des Objektes Bsp. Auto: Motor, Getriebe,...
- Kombination der Attribute Bsp. Auto: richtige Montage
- unterschiedliche Gewichtungen der Attribute kritische Attribute höchstes Gewicht Bsp. Auto: höchstes Gewicht: Motor, Getriebe,... darauf folgt: Tür, Fenster,... zum Schluss: Außenspiegel, Sitzbezüge,...
- Akzeptuierungsgrenzen für Attribute: Toleranz; wenn ein fehlt oder variabel ist, ob das Objekt dann immernoch in der Kategorie bleibt Bsp. Auto: 3 Räder oder die Farbe des Autos, welche variabel ist
wenn ein Objekt dass einer Kategorie beigeordnet wird, entscheidet dies die Reaktion zu diesem Objekt
- neue Informationen werden entweder einer Kategorie beigefügt oder neue Kategorien werden gebildet
- bei komplexen Entscheidungen: Versuch das Objekt durch Vorhersage vorerst einer verwandten Kategorie zuzuordnen
- diese verwandten Kategorien werden als Kodierungssysteme bezeichnet und werden immer allgemeiner
- Konzeptbildung: Entwicklung der Vorstellung, dass manche Objekte zu einer Kategorie gehören und andere nicht (erfolgt etwa bis zum 15. Lebensjahr)
- Konzepterwerb: wenn die kritischen Attribute einer Kategorie bestimmt werden können Bsp.: Konzeptbildung: Kindergartenkind nimmt wahr, dass es Jungen und Mädchen gibt, jedoch nur anhand von Haarlänge, Kleidung,... Konzepterwerb: Später weiß man, woran man dies erkennt, was also die kritischen Attribute sind
Lernen nach Bruner:
- Aneignung neuer Informationen
- Umwandlung (Transformation): Art und Weise, in der wir mit der Information umgehen
- Bewertung (Evaluation): Prüfung, ob die Art, wie wir die Information angeeignet haben mit dem neuen Anwendungszweck übereinstimmt
- Bruners pädagogisch-methodisches Konzept ist schwer einer bestimmten Lerntheorie zuzuordnen
- Grund: seine Beiträge und Regeln ähneln eher der kognitivistischen Lerntheorie und seine Ausführungen zum Lernen ähneln eher den konstruktivistischen Erkenntnissen
- entdeckendes Lernen: die selbstlernende Erschließung eines Wissensgebietes
- Lehrer nur beobachtende und helfende Funktion
- Lernender muss selbst Techniken zum Problemlösen entwickeln z.B. durch Transferförderung: Schüler sucht nach jeder gelernten Wissenseinheit nach Gemeinsamkeiten mit einer bereits vorhandenen Wissensstruktur, formuliert Regeln
- je mehr er kennt, desto präziser werden die Regeln und desto komplexer wird die Wissensstruktur
- wenn Schüler gelernt hat, Probleme selbst zu lösen, hat er gelernt, zu lernen
- intuitives Denken entsteht durch die Vertrautheit mit einem Wissensgebiet
bei entdeckendem Lernen wird Neugier über bestimmtes Thema aufgebaut motiviert neues Wissen zu erlangen - nachgewiesen, dass Kinder sich schon früh Theorien über Welt bilden: Theorie der Materie Theorie des Lebens Theorie des Denkens Theorie des Selbst
- Bild vom Kind als Forscher nicht ganz richtig; begreifen der Umwelt (über)lebensnotwendig
- soziale Seite des Lernens: tiefes, menschliches Bedürfnis auf andere einzugehen
Das Erlernen sozialen Verhaltens - Huesmanns soziale Entwicklungstheorie
- soziales Verhalten wird durch Programme kontrolliert
- diese wurden in der frühen Entwicklung gelernt
- Kind beobachtet Verhalten anderer Personen
- diese Ereignissequenzen werden in Skripts enkodiert
- Skripts enthalten Ereignisse, mit ihnen verbundene Verhaltensweisen und Ergebnisse des Verhaltens
- wenn aktuelle Bedingungen den Bedingungen bei der Enkodierung gleicht, wird das Skript abgerufen
- ob das Verhalten angemessen ist entscheidet das Kind nach verinnerlichten Normen und den daraus erwarteten Konsequenzen und wird entweder bestraft oder belohnt→ enaktives Lernen
- Kind das während der Sozialisation kein Skript gegen aggressives Verhalten gelernt hat oder dieses als normal sieht, wird sich wahrscheinlich aggressiv verhalten (Eron 1994)
- durch Prozesse des Modellernens und des enaktiven Lernens wird die Struktur der gespeicherten Skripte angepasst
- Stärke der Enkodierung eines Skripts und Verflechtung mit anderen Schemata nimmt zu
- Skripte, bei denen positive Konsequenzen in der Erprobung folgten, bleiben im Verhaltensrepertoire und werden gegen die Modifikation immer resistenter
Fazit: Nach dieser Theorie erlernen die Kinder, die Aggressivität im Kino oder Fernsehen erleben, Skripte, die in entsprechenden Situationen aggressives Verhalten vorsehen.
Das TOTE Konzept von Miller, Galanter und Pribram
Das TOTE Konzept von Miller, Galanter und Pribram
- Konzept basiert auf dem Planbegriff
- soll Ablauforganisation zielgerichteter Aktivitäten beschreiben und erklären
- Pläne sind hierarchisch verschachtelte Folgen von Operationsanweisungen
- wandten sich damit von der S-R-Psychologie und den ersten Ansätzen der kognitiven Psychologie ab
- "Ein menschliches Wesen - und vermutlich auch ein Tier - baut eine innere Vergegenwärtigung, ein Schema, ein Scheinbild, einen kognitiven Plan, ein Vorstellungsbild auf" (Miller, Galanter & Pribram 1960, S. 17)
- Verhalten ist hierarchisch organisiert
- Rangordnung durch Zielorientierung der Handlung festgelegt
- jedes Verhalten lässt sich in elementare Handlungsschritte untergliedern, die für sich gesehen abgeschlossene Handlungssequenzen bilden
- TOTE steht für test, operate, test, exit
- Das Einschlagen eines Nagels etwa lässt sich in drei TOTE-Einheiten unterteilen:
- Heben des Hammers und
- Zuschlagen mit dem Hammer. Befindet sich der Hammer unten, wird er gehoben, sobald er oben ist, wird zugeschlagen und das so fort, bis der
- Übergeordnete Plan, Prüfung des Nagels, befindet, daß der Nagel vollständig eingeschlagen ist
- Vorgehen ist serielle Folge von Handlungen und Prüfungen
- Verhalten sind nicht nur Pläne in Form hierarchisch angeordneter Instruktionen
- Instruktionen enthalten viel Wissen, in Form von kognitiven Landkarten (Weg von Problem zur Lösung)
- andere Art von Wissen muss den für die Aufgabe richtigen Plan aussuchen
- wiederum anderes Wissen muss die Effektivität der ausgeführten Handlung prüfen
- dieses Formen des Wissens nennen sie Image
- Image besteht aus angehäuften, organisierten Wissen
Fazit:
- jede Handlung wird hierarchisch angeordnet in anderen Handlungen gesehen
- jede Handlung dient einem Ziel
- Handlungen sind damit zielorientiert
- Handlungskomponenten sind ein Plan
- Plan bezeichnet eine Hierarchie von Instruktionen
Die Gestaltpsychologie
Vertreter: Kurt Koffa, Wolfgang Köhler, May Wertheimer
- Verschaffen eines genauen Überblicks der Umgebung
- Wahrnehmung der Beziehungen zwischen Elementen einer konkreten Problemsituation
- Einsicht, wie Problem zu lösen ist
- Lösung des Problems
- 4 grundlegende Prinzipien der Wahrnehmung: Prinzip der Geschlossenheit, Prinzip der Kontinuität, Prinzip der Ähnlichkeit, Prinzip der Nähe
- 3 grundlegende Strukturierungstendenzen beim Annehmen einer Gestalt des Gelernten im Gedächtnis: Angleichen (leveling), Verschärfen (sharpening), Normalisierung (normalizing).
Danke für die Einladung!
AntwortenLöschenMan sollte wenigstens die Quelle angeben, von der diese Inhalte "geborgt" wurden: http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/
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